Interview mit dem Gründer von finCraft

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29. Juli 2021

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Ich durfte ein Interview mit dem Gründer von finCraft, Dr. Stefan Steib, führen. Stefan hat viele Jahre in der Investmentanalyse bei verschiedenen Investmentbanken gearbeitet, sich jedoch dafür entschieden mit dem Fintech Start-Up finCraft der breiten Masse zu helfen, ihre Finanzen in die Hand zu nehmen und erfolgreich an der Börse zu werden. 

Ich merkte in unserem Telefonat mit welcher Leidenschaft Stefan das Projekt angeht. Aber nun genug erzählt, genießt das Interview!

Vorstellungsrunde

Max: Stell Dich doch gerne zunächst einmal vor Stefan.

Stefan: Mein Name ist Stefan Steib. Ich bin promovierter Wirtschaftswissenschaftler und habe viele Jahre bei verschiedenen Banken im Investment Banking gearbeitet. Ich war in leitender Funktion im Research tätig und habe mich dort ausgiebig mit der Analyse von börsennotierten Unternehmen, mit Aktien und Anleihen, Börsengängen und ähnlichen Themen beschäftigt.

Die Idee hinter finCraft

Max: Wie kam es dazu, dass ihr die finCraft-Plattform gegründet habt?

Stefan: Ich habe nie wirklich verstanden, warum so wenig Deutsche den Schritt an die Börse wagen. Mir ist dann irgendwann klar geworden, dass die Sparer und Anleger hierzulande schlicht nicht mit dem versorgt werden, was sie brauchen, um vernünftig an der Börse unterwegs sein zu können.

Das war viel zu lange das Herrschaftswissen von Herren in dunklen Anzügen. Um das zu ändern und eine Alternative anzubieten, habe ich mit einigen Partnern im Jahr 2018 das Start-up finCraft gegründet. An der Börse führt einfach kein Weg vorbei. Und wir wollen Neuanleger auf ihrem Weg dahin unterstützen.

Die neue Börsen Generation

Max: Aber dank der neuen Smartphone- und Neobroker sind im letzten Jahr doch Millionen deutscher Sparer erstmals an die Börse gestürmt?

Stefan: Das ist völlig richtig. Die Hemmschwelle für Börsenengagements sinkt endlich, und das ausgerechnet in der Corona-Krise. Hierzu haben die neuen digitalen Smartphone-Apps der Neobroker erheblich beigetragen.

Mit ihren coolen Anwendungen lassen sie die Börse wie ein Spiel erscheinen. Was viele vergessen: Börse ist kein virtuelles Game! Ganz egal, wie spielerisch der Broker anmutet. Ohne Plan und eine sinnvolle Anlagestrategie funktioniert Investieren nicht. Viele Einsteiger ignorieren wichtige Investmentgrundregeln und erhoffen sich schnelle Gewinne.

Im Kern geht es jetzt darum, dieser neuen Generation der digitalen Selbstentscheider nicht nur mit kostenlosem Handel und coolen Trading-Apps endlich den Zugang zu den Börsen zu ermöglichen. Es muss gleichzeitig auch sichergestellt werden, dass sie eigenverantwortlich und kompetent entscheiden und investieren können.

Die finCraft Profiteure

Max: Für wen ist finCraft geeignet?

Stefan: Grundsätzlich für alle, die erkannt haben, dass Börse und Investments sinnvoll sind. finCraft konzentriert sich hierbei auf diejenigen Anleger, die das Denken nicht anderen überlassen wollen, sondern ihre Investmententscheidungen selbst treffen und umsetzen wollen. Das Besondere an unserem Ansatz ist, dass er auch für Anfänger geeignet ist. Unsere Anwendung setzt keinerlei Vorkenntnisse voraus. Jeder kann so endlich einen intuitiven Zugang zur Börse erhalten.

Max: Was werdet ihr den Profianlegern bieten?

Stefan: Natürlich haben erfahrene Anleger andere, anspruchsvollere Bedürfnisse als Börseneinsteiger. Um vernünftige Investmententscheidungen treffen zu können, benötigen diese zunächst umfangreiche und verlässliche Börsendaten und Nachrichten, das ist klar. Sie brauchen dann aber insbesondere auch Tools, Strategiemodelle und Analyseinstrumente, um diese Datenbasis systematisch untersuchen, auswerten und entsprechende Schlussfolgerungen ableiten zu können.

Hier bietet unsere finCraft-Plattform einen umfangreichen Fundus an Werkzeugen, die bislang meist nur den Profis in den Brokerhäusern vorbehalten waren. Abgerundet wird dies durch die Möglichkeit, sich mit Gleichgesinnten austauschen zu können.

Der Unterschied

Max: Was unterscheidet finCraft von anderen Finanzplattformen?

Stefan: In den vergangenen Jahren haben sich große Finanz- und Börsenportale mit einem enorm breiten Fundus an Informationen etabliert – von Aktienkursen über Versicherungen bis hin zu Wettervorhersagen. Der typische User wird von der gebotenen, unstrukturierten Fülle an Informationen allerdings „erschlagen” und verliert sich. Er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr.

finCraft hingegen stellt eine strukturierte Vorgehensweise sicher und lenkt den Fokus auf das Wesentliche. Der User behält alles im Blick und wird in die Lage versetzt, selbständig digitales Research für die eigene, individuelle Anlageentscheidung und -strategie zu betreiben. Wir nennen das Financial Empowerment.

Der Weg zum Investor*in

Max: Bei euch durchläuft man eine Fragerunde, damit man seinen Anlagetyp herausfinden kann. Wie kommt ihr zu eurem Ergebnis?

Stefan: Jeder Mensch ist anders, wir haben es mit Individuen zu tun. Um eine geeignete Anlagestrategie zu finden, muss man zunächst die individuelle Ausgangslage klären.

Diese hängt von verschiedensten Faktoren ab: vom Alter, den Einkommens- und Vermögensverhältnissen, vorhandenen Kapitalmarkterfahrungen, der Risikoaffinität usw. Wir haben elf sogenannte Archetypen definiert, um diese Anlegerprofile zu systematisieren. Und je nachdem, wie ein User sich und seine Ziele beschreibt, wird sie oder er per Algorithmus auf der finCraft-Plattform einem dieser Archetypen zugeordnet.

Die passende Strategie

Max: Für jeden Anlagetyp empfehlt ihr verschiedene professionelle Anlagestrategien. Welche Kriterien nutzt ihr, um Strategie und Anlagetyp zusammenzubringen?

Stefan: Jeder Investor am Kapitalmarkt möchte eine Rendite erzielen – je höher desto besser. Nun ist es aber leider so, dass es die eine perfekte Anlagestrategie nicht gibt. Vielmehr existiert eine bunte Vielfalt, und welche Strategie die beste ist, konnte noch niemand eindeutig klären.

Ein Anleger sollte sich deshalb fragen: welche Strategie passt am besten zu mir? Im Mittelpunkt der Anlagestrategie steht die sogenannte Assetallokation, das heißt, die Aufteilung des Gesamtportfolios auf verschiedene Assetklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, etc., mit dem Ziel der Rendite- und Risikooptimierung.

Diese Vermögensaufteilung muss individuell erfolgen und sich insbesondere an der Risikobereitschaft und dem Anlagehorizont des Anlegers orientieren. Die finCraft-Plattform sucht hier nach dem perfekten Match auf Basis des Anlegerprofils und macht einen passenden Vorschlag.

Die gewisse Flexibilität

Max: Wie starr bin ich in meiner Entscheidung an den empfohlenen Anlagetyp bzw. die empfohlene Strategie gebunden?

Stefan: Auf der finCraft-Plattform sitzt nur einer auf dem Fahrersitz: der User. Die Nutzer der finCraft-Anwendung sind in jeder Hinsicht völlig frei in ihren Entscheidungen. Das muss auch so sein. finCraft bietet intuitive Werkzeuge, um eine fundierte Entscheidungsfindung zu ermöglichen.

Aber die letztendliche Entscheidung liegt immer beim Anwender. Findet sich ein User im vorgeschlagenen Archetyp nicht wieder, wählt er einen anderen. Überzeugen ihn Anlagestrategie und Assetallokation nicht, korrigiert er die Vorschläge.

Das persönliche Portfolio

Max: Wie funktioniert dann meine persönliche Portfoliozusammenstellung?

Stefan: Nachdem Anlagestrategie und Assetallokation festgelegt worden sind, müssen konkrete Wertpapiere für ein Depot ausgewählt werden, um die jeweiligen Asset-Töpfe zu füllen. Auch hier existiert eine bunte Palette an strategischen Modellen zur Wertpapierselektion.

Die finCraft-Anwendung sucht nach dem perfekten Match zwischen Modell und Anlegerprofil. Auf dieser Basis werden dann die passenden Wertpapiere identifiziert und vorgeschlagen. Aber auch hier gilt: Ist ein Anwender von den Vorschlägen nicht überzeugt, kann er jederzeit ein anderes Modell anwenden und entsprechend entscheiden. finCraft bietet dem Anwender lediglich einen strukturierten Prozess, an dessen Ende ein diversifiziertes Portfolio steht.

Die Umsetzung

Max: Kann ich mein Depot auch sofort auf einen Broker übertragen?

Stefan: Auf der finCraft-Plattform bewegen sich Anwender zunächst im „virtuellen Raum“. Sie können experimentieren, Erfahrungen sammeln, Strategien ausprobieren und beliebig Depots zusammenstellen. Und das ohne Risiko. Wenn ein Anwender dann irgendwann aus seinem „virtuellen“ ein „reales“ Depot machen möchte, kann er das gewählte Depot oder bestimmte Wertpapiere daraus an einen angeschlossenen Broker weiterleiten.

Transparenz

Max: Verdient finCraft also mit der Vermittlung von Wertpapieraufträgen an Broker sein Geld? Wie sieht es dann mit Interessenkonflikten aus?

Stefan: Nein, daran verdienen wir nicht. Und diesen Weg gehen wir bewusst nicht. Die Geschäftsmodelle der meisten Anbieter im Bereich Personal Finance sind darauf ausgerichtet, von den Handelsaktivitäten ihrer User und/oder der werblichen Platzierung ausgewählter Produkte zu profitieren.

Die offensichtlichen Interessenkonflikte untergraben natürlich die Glaubwürdigkeit dieser Angebote. Das ist für uns nicht akzeptabel. finCraft-Anwender bezahlen – nach einer kostenlosen Probephase – eine monatliche Abogebühr. Die Kündigung ist zudem extrem einfach möglich. Ob ein User jeden Tag Aktien, ETFs und Co. kauft oder nur einmal im Jahr, hat also keine Konsequenz für unser wirtschaftliches Ergebnis.

Die weiteren Schritte

Max: Bekomme ich auch Weiterbildung auf der Plattform geboten oder ist nach Erstellung des Portfolios Schluss?

Stefan: Mit der intuitiven Erstellung eines ersten Wertpapierportfolios ist es natürlich nicht getan. Wer seine finanzielle Zukunft dauerhaft in die eigenen Hände nehmen will, muss sich zumindest das hierfür erforderliche Basis-Know-how aneignen.

Auf der finCraft-Plattform ist dies möglich, wir vermitteln prozessbezogenes Wissen per Learning by Doing. Unser Ziel ist, jedem Börseneinsteiger auch die Möglichkeit zu bieten, sich vom Anfänger zum Semi-Pro weiterzuentwickeln – sofern er dies möchte. Die Möglichkeit zum Austausch mit anderen Anwendern und Gleichgesinnten fördert diesen Prozess zusätzlich.

Das so vermittelte Know-how in Kombination mit den Monitoring-Funktionalitäten der finCraft-Anwendung helfen, das Startportfolio eines Anwenders weiterzuentwickeln. Nach der Depot-Erstellung kommt nämlich das Depot-Management.

Mehr Informationen zu finCraft bekommt ihr bei Instagram und unter fincraft.de.